Einsparpotenzial bei Gas und Strom derzeit so hoch wie lange nicht

Einsparpotenzial bei Gas und Strom derzeit so hoch wie lange nicht

Bis Ende des letzten Jahres profitierten viele Haushalte von den sogenannten Preisbremsen bei Energie. Damit ist inzwischen Schluss. Seit Jahresbeginn müssen und sich Verbraucher müssen sich seit Jahresbeginn wieder auf höhere Ausgaben einstellen. Allerdings besteht aktuell die Chance, günstig an Strom und Gas zu gelangen – vorausgesetzt, es handelt sich nicht um einen Grundversorgungstarif.

Die Energiekrise im Jahr 2022 veranlasste viele Haushalte dazu, in die Grundversorgung zu wechseln, da diese Tarifgruppe vorübergehend die niedrigsten Preise bot. Mittlerweile sind aber genau diese örtlichen Tarife wieder die teuerste Variante, um Gas und Strom zu beziehen.

Ein Anbieterwechsel kann aktuell zu erheblichen Einsparungen führen. Der Preisunterschied zwischen dem örtlichen Grundversorgungstarif und dem günstigsten Neukundenangebot am Markt beläuft sich bei Strom auf einen hohen dreistelligen Betrag. Bei Erdgas steht sogar ein noch deutlicheres Einsparpotenzial in Aussicht. Das zeigt eine Auswertung der Energiepreisdaten der letzten 10 Jahre durch ein bekanntes, unabhängiges Vergleichsportal.

Bei Strom über 700 Euro, bei Gas fast 1.000 Euro weniger pro Jahr

Ein Haushalt in einem Einfamilienhaus mit einem jährlichen Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden zahlt im bundesweiten Durchschnitt momentan 2.643 Euro. Der günstigste verfügbare Gastarif mit empfehlenswerten Bedingungen für Neukunden liegt bei 1.646 Euro. Demnach beträgt der Preisunterschied zum örtlichen Grundversorgungstarif durchschnittlich 997 Euro. Er bewegt sich damit signifikant über dem langjährigen Schnitt von rund 540 Euro.

Für einen beispielhaften Drei-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden fallen im örtlichen Grundversorgungstarif bundesweit Kosten von durchschnittlich 1.758 Euro an. Für die gleiche Strommenge werden beim derzeit günstigsten verfügbaren Neukundenangebot 1.028 Euro aufgerufen. Die Einsparung beläuft sich somit auf 730 Euro und rangiert damit deutlich über dem langjährigen Mittel von rund 350 Euro.

Wechsel aus der Grundversorgung aktuell ratsam

Als die Preisbremsen noch galten, war Gas auf 12 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt und Strom auf 40 Cent. Durch den Wegfall dieser Maßnahme müssen die Verbraucher die Kosten ihres Tarifs inzwischen wieder in vollem Umfang selbst tragen. Umso empfehlenswerter ist es für Strom- und Gaskunden, ihre aktuellen Tarife zu prüfen und gegebenenfalls zu reagieren. Insbesondere bei einem Vertrag bei einem Grundversorger lohnt sich dieser Schritt. Als Grundversorger werden die Energieversorgungsunternehmen bezeichnet, die im Netzgebiet vor Ort die meisten Haushalte mit Strom und Gas beliefern.

Die Bundesnetzagentur weist darauf hin, dass aufgrund der Preiserhöhungen nach Ende der Preisbremsen kein Sonderkündigungsrecht besteht. Die Verbraucher haben aber das Recht, ihren Vertrag mit einer Frist von 14 Tagen zu kündigen. Experten raten dazu, sich bei einem neuen Vertrag für eine Laufzeit von 12 Monaten zu entscheiden und die Preisgarantie für die gleiche Dauer zu wählen. Eine Verteuerung lässt sich in Zukunft zwar nicht ausschließen, aber ein starker Anstieg der Energiekosten auf absehbare Zeit gilt als eher unwahrscheinlich. Zudem ist zu bedenken, dass bei Tarifen über eine längere Laufzeit wegen der Preisgarantie ein Aufschlag berechnet wird.