Von Gas bis Wärmepumpe: Das kosten Heizungen 2025

Von Gas bis Wärmepumpe: Das kosten Heizungen 2025

Nachdem die Preise auf dem Heizungsmarkt in den vergangenen Jahren teils massive Sprünge gemacht haben, scheint sich die Entwicklung inzwischen zu entspannen. Die Kosten für neue Heizsysteme steigen nur noch moderat – besonders bei Wärmepumpen. Doch trotz staatlicher Förderungen ist das Preisniveau in Deutschland im europaweiten Vergleich hoch.

Preisanstieg deutlich abgeschwächt

Auf dem Heizungsmarkt deutet sich ein Wendepunkt an. Die jahrelangen deutlichen Preissteigerungen sind offenbar gebremst. Verteuerten sich Heizsysteme 2023 im Schnitt um 25 Prozent, so lag der Anstieg 2024 bei nur noch 8 Prozent. Im laufenden Jahr sind die Preise laut einer Erhebung der Verbraucherzentrale um 5,6 Prozent geklettert.

Besonders markant ist die Entwicklung bei den Luft-Wasser-Wärmepumpen: Deren Preis stieg im aktuellen Jahr um rund 6 Prozent. Sie kosten durchschnittlich 36.000 Euro. Das ist ein deutlich kleinerer Sprung als 2023, wo ein durchschnittlicher Preisanstieg von 30 Prozent zu konstatieren waren. Stefan Materne, Versorgungstechnik-Referent bei der Verbraucherzentrale, sieht darin eine mögliche Umkehr: „Vielleicht haben wir hier den Peak erreicht.“ Er hält künftige Preissenkungen für denkbar, vorausgesetzt, Materialpreise, Nachfrage und Förderpolitik bleiben stabil.

Große Preisunterschiede je nach Heizsystem

Trotz der gebremsten Entwicklung bleiben Wärmepumpen deutlich teurer als andere Heizsysteme. Für Gasheizungen, die preislich gegenüber dem Vorjahr weitgehend stabil sind, werden im Schnitt rund 16.000 Euro aufgerufen. Die Luft-Luft-Wärmepumpe ist als Alternative für 12.000 Euro vergleichsweise günstig, hat aber auch den entscheidenden Nachteil, dass sie kein Warmwasser bereiten kann. Noch weniger kostet die Anschaffung einer Elektrodirektheizung. Da diese jedoch Strom eins zu eins in Wärme umwandelt, ist sie recht kostenintensiv im Unterhalt. Wärmepumpen gelten als effizienter: Sie erzeugen mit einem Kilowatt Strom bis zu 4 Kilowatt Wärme.

Trotz hoher Preise: Boom bei Wärmepumpen

Offenbar schrecken die hohen Anschaffungskosten viele Verbraucher nicht ab: Wärmepumpen sind gerade in diesem Jahr auf dem Vormarsch. Wie der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) berichtet, ist der Absatz im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 35 Prozent gestiegen. Eine gegenteilige Entwicklung lässt sich bei Gasheizungen beobachten. Dort gibt es einen Rückgang von 48 Prozent.

Durch die jüngsten Entwicklungen beträgt der Marktanteil von Wärmepumpen inzwischen 42 Prozent. Noch im vergangenen Jahr hatte die Branche Kurzarbeit und Stellenabbau zu beklagen. Martin Sabel vom Bundesverband Wärmepumpe betont gegenüber der „WirtschaftsWoche“, dass verlässliche politische Rahmenbedingungen ein wichtiger Faktor für die Wärmewende seien. Der aktuelle Aufschwung ist vor allem durch die staatliche Förderung zu erklären: Bis zu 70 Prozent der Investitionskosten – maximal 21.000 Euro – können bezuschusst werden. Um Preissteigerungen durch Anbieter zu verhindern, ist die förderfähige Summe auf 30.000 Euro gedeckelt worden.

Europaweiter Vergleich: Wärmepumpen besonders teuer

Obwohl der Staat Zuschüsse vergibt, bleibt der Einbau einer Wärmepumpe in Deutschland im europaweiten Vergleich besonders teuer. Eine Analyse der Denkfabrik Agora Energiewende kam zum Ergebnis, dass die durchschnittlichen Kosten hierzulande doppelt so hoch sind wie beispielsweise in Schweden oder Polen. In Frankreich werden für eine vergleichbare Wärmepumpe inklusive Installation laut „Tagesschau“ nur 11.000 Euro fällig. In Deutschland zahlen Kunden dafür etwa 36.000 Euro.

Die Gründe für diese Differenz sind unter anderem höhere Lohnkosten, strengere Vorgaben bei der Installation sowie ein komplexes Vertriebsmodell mit mehreren Zwischenstufen. Diese Preisunterschiede haben nicht nur wirtschaftliche, sondern auch politische Bedeutung. Agora erklärt dazu: „Wenn Wärmepumpen günstiger wären, würde die Wärmewende schneller vorankommen.“