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Der Gasverbrauch steigt: Was die neuen Preise für 2025 bedeuten
Im vergangenen Jahr hat der Gasverbrauch in Deutschland leicht zugenommen und auch die Preise tendieren wieder nach oben. Doch wie geht die Entwicklung weiter und was bedeutet das 2025 für die Verbraucher? Ein Blick auf aktuelle Zahlen und künftige Entwicklungen.
Nach dem Rückgang in den letzten Jahren folgt eine leichte Trendwende
Laut Bundesnetzagentur war der Gasverbrauch in Deutschland im vorigen Jahr 3,5 Prozent höher als 2023. Der Gesamtverbrauch belief sich 2024 auf etwa 844 Terawattstunden (TWh) Erdgas. Mehr Gas wurde insbesondere in Haushalten und Gewerben benötigt, die zusammen 39 Prozent des Gesamtverbrauchs ausmachen. Der Anteil des Industriebereichs beträgt 61 Prozent.
Die aktuellen Zahlen sind etwas überraschend, da der Gasverbrauch im Vergleich zu den Jahren 2018 bis 2021 um 14 Prozent zurückging. Zurückführen lässt sich das auf intensive Sparmaßnahmen und die Anpassung an geänderte Marktbedingungen – so zum Beispiel die Umstellung auf Flüssiggas-Importe (LNG) im Zuge des Ukraine-Kriegs. Durch den verhältnismäßig warmen Winter 2024 war der Verbrauch ebenfalls etwas rückläufig.
Verglichen mit den Jahren vor 2022 ist der Gasverbrauch noch immer als niedrig einzuschätzen. Dennoch kann der neuerliche Anstieg als Indiz für eine wachsende Wirtschaft und eine stärkere Nutzung im Industriesektor verstanden werden. Im Dezember betrug der Füllstand der Gasspeicher 77 Prozent. Nach Angaben der Bundesnetzagentur ist das für die Jahreszeit im erwartbaren Rahmen.
Verbraucher werden wieder stärker zur Kasse gebeten
In den ersten Monaten des vergangenen Jahres blieben die Gaspreise unter dem Niveau des Krisenjahres 2022. Im Spätherbst zeigten sie dann wieder nach oben, bevor der europäische Gaspreis im Dezember sein Jahreshoch erreichte. Anfang Januar 2025 lag der Gaspreis für Neukunden bei 9,7 Cent pro Kilowattstunde (kWh) – ein klares Indiz für einen Kostenanstieg. Für viele Haushalte bedeutet das, im Vergleich zu 2024 wieder tiefer in die Tasche greifen zu müssen.
Die Schwankungen beim Gaspreis hängen von mehreren Parametern ab. Dazu gehören regionale Bedingungen, Verbrauchsmuster oder auch der gewählte Tarif. Einer Familie, die in einer 120 Quadratmeter großen Wohnung lebt und einen Jahresverbrauch von rund 17.000 kWh verzeichnet, entstehen Kosten von etwa 1.650 Euro. Ebenfalls nicht zu vernachlässigen ist der Grundpreis, der unabhängig vom tatsächlichen Verbrauch anfällt und die Fixkosten der Verbraucher deckt.
Hohe, schwankende Energiepreise haben wohl länger Bestand
In diesem Jahr könnte sich der Gasmarkt weiterhin volatil entwickeln. Obwohl sich die Situation auf den internationalen Märkten stabilisiert hat, bleiben die Auswirkungen von Krisen wie dem Ukraine-Konflikt oder Änderungen in der Energiepolitik spürbar.
Durchaus denkbar ist, dass Verbraucher mit teils hohen, aber schwankenden Gaspreisen konfrontiert werden. Umso mehr kommt es darauf an, den eigenen Verbrauch im Blick zu behalten und gegebenenfalls nach günstigeren Tarifen zu suchen. Der Gasverbrauch und die Preise in Deutschland werden in den nächsten Jahren von zahlreichen Faktoren beeinträchtigt. Dadurch könnte auch eine clevere Energieplanung für Haushalte und Unternehmen an Bedeutung gewinnen.