Gasspeicher in Deutschland: Gut gefüllt mit optimalen Zukunftsaussichten

Gasspeicher in Deutschland: Gut gefüllt mit optimalen Zukunftsaussichten

Vor Beginn des Winters haben Vertreter der Bundesnetzagentur sowie aus Politik und Wirtschaft die Bevölkerung dazu aufgerufen, verantwortungsbewusst mit Energie umzugehen. Dieser Appell erfolgte zu einem Zeitpunkt, als die Gasspeicher eigentlich kaum Grund zur Sorge boten. Jetzt zeichnet sich ab: Einmal mehr kommt Deutschland gut durch die kalte Jahreszeit und darf auch entspannt in die Zukunft blicken.

Speicher sind noch über dem Soll

Auf die relativ milden Monate November und Dezember folgte ein kalter Januar mit frostigen Temperaturen. Der Gasverbrauch ging damit zu Jahresbeginn deutlich nach oben. Doch beunruhigen muss das niemanden, denn der gegenwärtige Füllstand der Gasspeicher bewegt sich im Bereich von 74 Prozent.

Um diesen Wert besser einordnen zu können, hilft ein Blick auf die gesetzliche Füllstandsvorgabe. Für den Monat Februar beträgt sie 40 Prozent. Allein daran wird deutlich, dass die Bundesrepublik weit über dem Soll liegt. Die „Initiative Energien Speichern“ (INES) teilte vor wenigen Tagen mit, dass „selbst bei extrem kalten Temperaturen“ nicht mehr mit komplett entleerten Speichern zu rechnen sei. Dementsprechend ist die diesjährige Kälteperiode so gut wie überstanden, wobei zu keiner Zeit die Gefahr eines Engpasses bestand.

Verbrauch stieg im Januar merklich an

INES-Geschäftsführer Sebastian Heinermann erklärt in diesem Zusammenhang, dass die kurze Kältewelle im Januar gezeigt habe, „wie schnell die Gasverbräuche steigen, wenn es mal richtig kalt wird“. Um den Bedarf zu decken, wurde in dieser Phase mehr als die Hälfte des in Deutschland benötigten Gases aus Speichern bezogen.

Das ist üblich, denn statistisch gesehen ist der Verbrauch im Dezember und im Januar am höchsten. Da sich die Temperaturen im Dezember 2023 aber oberhalb des angenommenen Normalniveaus bewegten, stieg der Bedarf eben nur zu Jahresbeginn an.

Branchenverband mit sorgenfreiem Blick in die Zukunft

INES ist ein Zusammenschluss von Unternehmen, die Gas- und Wasserstoffspeicher betreiben. Aktuell sind dieser Initiative 16 Mitglieder angeschlossen. Das entspricht mehr als 90 Prozent der deutschen Gasspeicherkapazitäten. Der Branchenverband erstellt regelmäßig Modelle zu den europäischen Gasmärkten, um die Gasversorgung optimal einschätzen zu können.

Für den Rest des Winters und den Sommer 2024 hat INES drei verschiedene Szenarien berechnet. Für die Modellrechnung sind dabei "kalte", "normale" und "warme" Temperaturen angenommen worden. Wenn sich die Temperaturen in den nächsten Wochen im Normalbereich bewegen, sollten die Gasspeicher laut Prognose Mitte März noch immer zu 52 Prozent gefüllt sein.

In den warmen Monaten sinkt der Verbrauch stark, sodass die Speicher wieder für den nächsten Winter aufgefüllt werden können. Die Aussichten für die Zukunft sind nach Einschätzung von INES ebenfalls gut. Eine erneute vollständige Befüllung der Gasspeicher vor dem kommenden Winter 2024/2025 ist nach Ansicht der Experten möglich. Im vergangenen Jahr wurde am 5. November ein Füllstand von 100 Prozent erreicht.