Gas- und Strompreise: Was erwartet die Haushalte 2025?

Gas- und Strompreise: Was erwartet die Haushalte 2025?

In den vergangenen Jahren haben die Energiepreise die Verbraucher stark belastet. Gerade während der sogenannten Energiekrise waren die Kosten für Gas und Strom erheblich gestiegen. Mittlerweile gilt die Lage als entspannter – Unsicherheit schwingt jedoch weiterhin mit. Das sind die Aussichten für 2025.

Netzentgelte und CO2-Preis machen Gas teurer

Das neue Jahr bringt leider auch höhere Gaspreise mit sich. Die Großhandelspreise haben sich zwar nach der Energiekrise wieder einigermaßen gefangen, machen aber tatsächlich nicht den wichtigsten Kostenfaktor aus. Einfluss nehmen auch Steuern und Abgaben sowie Netzentgelte. Der Energiemarktexperte Sebastian Gulbis, Geschäftsführer der Unternehmensberatung „Enervis“, geht von relativ gleichbleibenden Gasbeschaffungskosten aus. Er hebt neben den Netzentgelten den CO2-Preis hervor, der zum Jahreswechsel von 45 auf 55 Euro pro Tonne angehoben wurde und unweigerlich Folgen für die Verbraucher hat.

Zudem erlaubt eine neue Bestimmung den Netzbetreibern, schon früher mit der Abschreibung ihrer Gasnetze zu beginnen. Dadurch steigen die Netzgebühren in einigen Regionen und in der Konsequenz die Kosten für die Kunden.

Wechsel des Tarifs oder des Anbieters als Möglichkeit zum Sparen

Trotz der Preissteigerungen haben Verbraucher immer noch die Möglichkeit, ihre Gasrechnung zu senken. Insbesondere für Neukunden kann sich ein Wechsel des Tarifs oder des Anbieters auszahlen. Es ist davon auszugehen, dass die Gaspreise auch in der Grundversorgung im Jahr 2025 leicht sinken werden – im Schnitt um rund 0,5 Prozent. Neukunden profitieren häufig bei überregionalen Unternehmen von noch günstigeren Konditionen, die deutlich unter dem Preisniveau der Grundversorgung liegen.

Wer sich für einen Wechsel entscheidet, sollte sich aber zunächst über den ausgewählten Anbieter informieren. Bewertungen anderer Verbraucher geben Aufschluss über den Service und die Verlässlichkeit des Versorgers. Viele überregionale Unternehmen halten attraktive Neukundenangebote mit Preisgarantien von bis zu 12 Monaten bereit. Dadurch lassen sich die allgemeinen Preisanstiege besser abfedern. Regelmäßiges Überprüfen des eigenen Tarifs und die Suche auf Vergleichsportalen bieten die Chance auf Einsparungen durch attraktivere Konditionen.

Stabile Entwicklung bei Heizöl und Fernwärme

Haushalte, die auf Fernwärme oder Heizöl setzen, erwartet eine etwas andere Prognose für 2025. Nach aktuellem Stand wird der Heizölpreis auf einem weitgehend konstanten Niveau bleiben. Experten gehen höchstens von moderaten Schwankungen aus, die bei maximal 10 Cent pro Liter liegen sollen. Diese Aussichten sind darauf zurückzuführen, dass keine geopolitischen Krisen zu erwarten sind, die erheblichen Einfluss auf die Preisbildung haben könnten.

Entspannt in die Zukunft blicken dürfen auch Kunden, die Fernwärme beziehen: Laut Erwartungen des Branchenverbands AGFW tragen die gesunkenen Gaspreise zu einer Normalisierung der Fernwärmepreise bei. Es wird sogar ein leichter Rückgang im einstelligen Prozentbereich vorausgesagt. Vor allem in Großstädten kommt diese klimafreundliche Form der Wärmeversorgung zum Einsatz und könnte in den nächsten Jahren noch mehr an Bedeutung gewinnen.