So können Verbraucher künftig bei Gas und Strom sparen

So können Verbraucher künftig bei Gas und Strom sparen

Die neu formierte Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD plant, die Energiepreise in Deutschland zu reduzieren. Mit der Abschaffung der Gasspeicherumlage und einer deutlichen Absenkung der Stromsteuer sollen Haushalte und Unternehmen entlastet werden. Doch wie groß ist das Einsparpotenzial konkret und wann treten die Maßnahmen in Kraft?

Koalitionsvertrag mit klarer Botschaft: niedrigere Energiekosten für alle

Die schwarz-rote Koalition hat in ihrem Koalitionsvertrag die Senkung der Energiekosten als zentrales Ziel aufgeführt. „Dauerhaft niedrige und international wettbewerbsfähige Energiekosten“ stehen im Fokus, wie es im Vertrag heißt. Konkret sollen die Gasspeicherumlage abgeschafft, die Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß gesenkt und Netzentgelte reduziert werden.

Diese Maßnahmen entlasten sowohl private Haushalte als auch mittelständische Unternehmen und sogenannte „energieintensive Industrien“ – also Branchen mit einem überdurchschnittlichen Energieverbrauch.

Diese konkreten Einsparungen können Haushalte erwarten

Wie die Tageszeitung „Merkur“ berichtet, sorgt die Strompreissenkung um 5 Cent pro Kilowattstunde (kWh) für klare Einsparungen. Eine Familie mit einem jährlichen Verbrauch von 4.000 kWh könnte damit rund 238 Euro brutto sparen, bei einem Paar-Haushalt mit 2.800 kWh wären es etwa 167 Euro und bei einem Single-Haushalt mit 1.500 kWh immerhin noch 89 Euro. Mit ihrer Senkung von insgesamt rund 17 Prozent bewegen sich die Strompreise dann etwa auf dem Niveau von 2021.

Geringer fällt hingegen die Entlastung bei den Gaspreisen aus. Die Gasspeicherumlage bewegt sich momentan bei 0,299 Cent/kWh. Durch die Abschaffung reduzieren sich die Ausgaben einer Familie mit einem Einfamilienhaus bei einem Jahresbedarf von 20.000 kWh um etwa 71 Euro. In einer 100 Quadratmeter großen Wohnung mit einem Verbrauch von 12.000 kWh pro Jahr verringern sich die Kosten um 43 Euro. Ein Single-Haushalt mit einem Verbrauch von 5.000 kWh würde 18 Euro weniger zahlen.

Zeitplan und Umsetzung: Wann sinken die Preise?

Im Koalitionsvertrag ist von einem „Sofortprogramm“ die Rede, die Umsetzung sei „so schnell wie möglich“ vorgesehen. Die Union hatte vor der Wahl im Februar angekündigt, dass die Maßnahmen noch in diesem Jahr realisiert werden. Somit dürfte dies eines der ersten Themen sein, um die sich die neue Regierung kümmern wird.

Bevor das aber möglich ist, muss die Koalition offiziell bestätigt und der Kanzler gewählt werden. Nach aktuellem Kenntnisstand geschieht das am 6. Mai. Medienberichten zufolge soll der CDU-Politiker Carsten Linnemann, ein enger Vertrauter des designierten Bundeskanzlers Friedrich Merz, das Amt des Wirtschaftsministers übernehmen und die Umsetzung vorantreiben. Lobend äußert sich unter anderem Energieexperte Thorsten Storck: „Die geplanten Maßnahmen werden die Menschen bei den Energiekosten spürbar entlasten.“